Achensee - Langlaufwoche im Januar 2019

"Schneechaos in den Alpen", "Österreichische Skiorte von der Außenwelt abgeschnitten" - so lauteten die Schlagzeilen am zweiten Wochenende im Januar. Die Langläufer des Skiclubs Leimen wussten die Wetterlage für Ihr Zielgebiet richtig zu deuten: Endlich würde es mal "Schnee satt" geben auf allen Loipen am Achensee. Der Optimismus wurde belohnt. Die mehr als 40 Kurpfälzer kamen in ihrem Reisebus ohne Stau und wohlbehalten am Hotel Huber -Hochland in Maurach an und wurden wie auch schon in den Vorjahren herzlich von "Chef" Hans Huber begrüßt. 
Am Sonntag starteten dann trotz teils heftigen Schneefalls die Kurse. Auch unter erschwerten Bedingungen ließen sich die Skilehrer Gerald, Kurt, Jürgen und Peter einiges einfallen, um ihre Schüler fit zu machen: Einbeingleiten und andere Gleichgewichtsübungen mit und ohne Stock, Spurwechsel, Doppelstockschub mit Zwischenschritt - in allen Leistungsstufen gab es so manches aufzufrischen. Ball- und „Fessel“-Spiele im Schnee sorgten für allgemeine Heiterkeit und ganz nebenbei für eine bessere Körperbeherrschung. 
Auch am Montag schneite es praktisch den ganzen Tag über. Die Loipen wurden regelmäßig gespurt, schneiten aber schnell wieder ein. Da das Wetter am Nachmittag dann doch zu ungemütlich wurde, entließen die Skilehrer ihre Gruppen früher als sonst in die Saunalandschaft des Hotels. Wer noch nicht genug hatte, konnte noch eine Runde in der Fünf-Kilometer-Loipe direkt vor dem Hotel drehen. In den Jahren zuvor war das wegen ungenügender Schneeverhältnisse in Maurach meist nicht möglich gewesen - umso größer war jetzt die Freude über das zusätzliche Angebot.
Von Dienstag an strahlte die Sonne mit den Langläufern um die Wette. Blauer Himmel, wunderbarer Schnee und herrliche Winterlandschaften: Schöner kann Langlauf kaum sein! Eine größere Gruppe nahm an diesem Tag das Angebot an, einen Ausflug nach Hall zu unternehmen. Cornelia und Peter Solberg hatten die Besichtigungstour bestens vorbereitet. Es sind solche Initiativen einzelner Gruppenmitglieder, die der Langlaufwoche seit vielen Jahren zusätzliche Attraktivität verleihen.  

Hall in Tirol wurde dank des Salzabbaus schon im Mittelalter zu einem bedeutenden Ort. 1477 schließlich ließ Sigismund die Münzprägestätte von Meran nach Hall verlegen. 1486 gelang dem Erzherzog, der auch der "Münzreiche" genannt wurde, mit der Prägung des Haller Guldiner ein Geniestreich. Später wurde die Silbermünze Taler genannt - der Vorreiter heutiger Münzen und Namensgeber für den Dollar. Das nahe Schwaz lieferte einst mit seinem Silberbergwerk den Rohstoff. Die Gäste aus Leimen konnten mittelalterliche Fassaden bewundern, Kirche und Münzerturm besichtigen und von einer Stadtführerin viel über die reiche Geschichte von Hall erfahren.
Zurück am Achensee genossen die Wintersportler am Mittwoch einen traumhaften Tag in der Loipe. Bei ganztägigem Sonnenschein fuhren die Übungsgruppen mit dem Bus nach Pertisau. Von hier aus ging es entweder via Pletzachalm durch das Gerntal zur Gern Alm oder durch das Falzthurntal mit einer Rast in der Sennhütte bis zur Gramaialm. 
Am Donnerstag konnten Interessierte bei Kurt Petri, seines Zeichens Chef der Langlaufabteilung im Skiklub Leimen, einen Schnupperkurs in Skating belegen. Sich spielerisch einer schwierigen Technik nähern - so könnte man Kurts Motto beschreiben. Der "Pinguingang“ etwa ist eine von zahlreichen Übungen, mit denen Kurt den noch Ungeübten die Skating-Technik schmackhaft macht. Langläufer, die das Skating schon gut beherrschen, waren im Fortgeschrittenenkurs von Peter richtig: Hier gehört die sportliche Variante neben der klassischen Diagonaltechnik zum Standardprogramm.
Am Abend dann eine schöne Überraschung im Hotel: Fünf Jahre Treue zum Huber Hochland waren es der Hoteliersfamilie wert, die Leimener Langläufer und ganz besonders Kurt Petri mit einer Ehrennadel und einem mächtigen Präsentkorb zu danken. Anschließend durfte zu Livemusik getanzt werden. Fröhlich ging es auch am letzten Abend der Langlaufwoche zu, an dem traditionell alle Skilehrer von der Gruppe kleine Geschenke als Dankeschön erhalten - unter der ebenso witzigen wie charmanten Moderation von Maria und Ute. Eine lange Tradition hat auch der Auftritt von Gerald als Stimmen-Double. Diesmal schlüpfte der Skilehrer der Basisgruppe parodistisch in die Rolle von Karel Gott und gab zwei Lieder zum besten. Zahlreiche Lacher und tosender Applaus belohnten die gelungene Performance.
Ein Wermutstropfen auf der Heimreise war ein langer Stau vor München, der der Reisegruppe jedoch nicht die gute Stimmung nehmen konnte. Interessenten für die Langlaufwoche im kommenden Januar sei dringend empfohlen, sich möglichst früh anzumelden, die Reise an den Achensee ist erfahrungsgemäß immer früh ausgebucht.